Rund um den SVSB
Der Schwarz-Blau ist umgeben von traditionellen Institutionen und vielseitigen Freizeitmöglichkeiten. Wir geben in regelmäßig erscheinenden Beiträgen einen Einblick in das breite Angebot unserer direkten Umgebung, von dem unsere Mitglieder laufend profitieren.
Die Republik Kugelmugel
1971 hatte Edwin Lipburger auf einer Wiese im niederösterreichischen Katzelsdorf ein Atelier in Kugelform mit 7,68 Metern Durchmesser errichtet, die "Sphaera 2000". Allerdings ohne Baugenehmigung - und damit begann der Rechtsstreit mit dem Land Niederösterreich, dessen Bauordnung das Errichten von Kugelhäusern untersagte. Lipburger befeuerte den Konflikt mit den Behörden, indem er eine eigene Republik ausrief - und Anfang der 1980er Jahre kam der Abrissbescheid. Da trat der Wiener Bürgermeister Helmut Zilk auf den Plan.
1982 übersiedelte Kugelmugel nach Wien - doch auch hier kam es zu Schwierigkeiten: Der Standort am Rande des Wurstelpraters, als Kuriosum an der Prater Hauptallee, missfiel Edwin Lipburger und seinem Sohn, der von Anfang an sein Mitstreiter war. Zilk habe seine Zusagen nicht eingehalten - wieder kam es zu einem Rechtsstreit. Nach dem Ableben seines Vaters 2015 hat Klaus Lipburger die Präsidentschaft der Republik übernommen. Das Kugelhaus auf dem von Lipburger benannten Antifaschismus-Platz im Prater - nur wenige Gehminuten vom SV Schwarz-Blau entfernt - kann im Rahmen von Ausstellungen besucht werden. Passierschein braucht man keinen.
Das Lusthaus
Das Lusthaus befindet sich am südöstlichen Ende der Prater Hauptallee nahe der Galopprennbahn Freudenau.
Erstmals erwähnt wurde es 1560 als das grüne Lusthaus im Wiener Prater, dem damaligen kaiserlichen Jagdgebiet, und diente als Jagdhaus. Nach der Öffnung des Praters für die Bevölkerung 1766 wurde das Lusthaus neu erbaut. Fortan war das Lusthaus, wie der gesamte Prater, beliebter Treffpunkt von Adel und Bürgertum.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Lusthaus 1944 und 1945 durch Bombentreffer nahezu vollständig zerstört, jedoch bald nach dem Krieg wiedererrichtet.
Heute befinden sich im Lusthaus ein Café sowie ein Restaurant. Es ist über die Hauptallee vier Kilometer vom Schwarz-Blau entfernt und ist ein beliebter Wendepunkt für Läufer und Radfahrer.
Peters Tennis-Treff
Es ist noch nicht lange her, da gab es in Wien eine Vielzahl lokaler Sportgeschäfte, bei denen man sich mit der neuesten Tennisausrüstung eindecken und seine Schläger bespannen konnte.
Heute sind diese nahgelegenen Händler rar geworden - gerade wenn man dringend eine Bespannung oder ein neues Griffband benötigt, wird einem das schnell bewusst!
Umso erfreulicher ist es, dass die Prater-Tennisclubs seit vielen Jahren auf einen absoluten Fachmann in ihrem Grätzel zählen können: Peter Presichs Tennis-Treff ist eine Institution - fast jeder Tennisspieler in der Umgebung kennt und schätzt sein Geschäft.
Egal ob sein breites Angebot an aktuellen Testschlägern, sein schneller und hochprofessioneller Bespannservice oder seine Auswahl an Schuhen, Bällen und Taschen: Peters Tennis-Treff ist eines dieser lokalen Fachgeschäfte, wie es sie heute leider viel zu selten gibt!
Campus der Wirtschaftsuniversität Wien
Mit dem Campus WU entstand 2013 in Geh- oder Raddistanz zum Schwarz-Blau ein einzigartiger Universitätsneubau, der Studierenden und Lehrenden modernste Rahmenbedingungen für Lehre und Forschung bietet.
Bestehend aus fünf Gebäudekomplexe, die von internationalen Stararchitekten wie z.B. Zaha Hadid geplant wurden, bietet der Campus viel Raum für die akademische Lehre, aber auch für ein vielseitiges Gastronomieangebot. Zusammen ergeben die Gebäude eine bebaute Fläche von rund 35.000 Quadratmetern. Die restlichen 55.000 Quadratmeter sind als öffentlich zugänglicher Freiraum konzipiert.
25.000 Studierende und 1500 Mitarbeiter/innen können am Campus WU arbeiten, studieren, forschen und lehren. Neben den klassischen universitären Bereichen wie Lehr- und Lernflächen, Bibliotheken sowie Büroräumen, finden sich am Campus diverse öffentlich nutzbare Einrichtungen wie Buchhandlungen, ein Kindergarten sowie ein Sportzentrum. Darüber hinaus finden sich Veranstaltungsbereiche, die vor allem in der vorlesungsfreien Zeit für Events gemietet werden können.
Unser Tipp: Fahrt mit dem Fahrrad zu WU und wagt einen Blick in das Herzstück der Anlage, das Library & Learning Center!
Das Schweizerhaus
Das Schweizerhaus ist das wohl beliebteste Bier- und Gartenlokal Wiens und für viele Mitglieder unseres Tennisvereins vielleicht der beste Ort, einen schönen Tennistag mit isotonischen Getränken ausklingen zu lassen.
1766 wurde die „Schweizer Hütte“ erstmals urkundlich erwähnt. Schweizer Jagdtreiber bewirteten hier schon vor 250 Jahren die kaiserlichen „Herrschaften“. Zu dieser Zeit war der Prater dem „gemeinen Volk“ noch nicht zugänglich.
Heute kennt das das Lokal keine Standesdünkel mehr und bietet allen Gästen einen groß angelegten Biergarten, dessen Bereiche nach den Wiener Gemeindebezirken benannt sind. Dieser Aufbau soll vor allem der leichteren Orientierung innerhalb des Areals dienen, doch die verschiedenen geografischen Bezugspunkte sollen auch für das Personal eine gute Hilfe sein.
Neben klassischen Wiener Küchenspezialitäten wie Gulasch oder Schnitzel gelten vor allem die Schweinsstelzen als Markenzeichen des Schweizerhauses.
Eine weitere Besonderheit ist das Budweiser Bier, das mit weniger CO2 als üblich vom Fass ausgeschenkt wird. Als kalte Beilage gibt es dazu frisch „geradelten“ Bierrettich.
Das Schweizerhaus ist von 15. März bis 31. Oktober geöffnet. Es bietet 2.400 Gästen Platz, wieviele davon auch Mitglieder des SV Schwarz-Blau sind, davon macht Ihr Euch am besten selbst ein Bild!
Der Grüne Prater
Wer den SV Schwarz-Blau Richtung Norden verlässt, steht mitten im Grünen Prater, einem der größten Freizeit- und Erholungsgebiete der Wiener. Einst Auland der Donau, ist der Prater seit dem Jahr 1162 urkundlich nachgewiesen. In den folgenden Jahrhunderten ging es in den Besitz verschiedener Klöster, geistlicher Orden und Gemeinden über, ehe es Maximilian II. 1560 zu einem Jagdrevier der Habsburger machte. Erst 1766 öffnete Joseph II. den Prater allen Bewohnerinnen und Bewohnern Wiens als Erholungsgebiet.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Pratergelände durch zahlreiche Bombentreffer sowie durch den Bau von Schützen- und Splittergräben stark zerstört, fast jeder Baum bekam Granat- oder Bombensplitter ab. Die verwüstete Praterlandschaft wurde deshalb nach dem Krieg durch das Stadtgartenamt wieder aufgeforstet.
Heute präsentiert sich der Prater als so genannte "harte Au" mit letzten mächtigen Pappelgruppen und dichtem Unterholz. Die Wiesen und Waldteile werden von den bis zu sieben Baumreihen der über vier Kilometer langen Prater Hauptallee (vom Praterstern zum Lusthaus) durchquert. Hier gehört die Kastanienblüte nach wie vor zu den größten Attraktionen des "grünen" Praters.
Ende des 20. Jahrhunderts wurden zahlreiche Investitionen in die Infrastruktur des Praters getätigt: Spielplätze, BMX- und Skatebahn, Beachvolleyballplätze, Loipen, Joggingpfade, der Stadtwanderweg Nr. 9, der Kompostplatz Freudenau und Hundezonen wurden angelegt. Die Jesuitenwiese wurde zum größten Spielplatz Wiens mit winterlicher Beschneiungsanlage umgebaut.
Ob zum lockeren Auslaufen nach einer Partie Tennis oder als erweiterte Liegewiese: damals wie heute ist der Grüne Prater einer der wesentlichen Standortvorteile des SV Schwarz-Blau!
Das Pratercottage
Der SV Schwarz-Blau liegt in einem der idyllischsten Teile Wiens, dem sogenannten Pratercottage. In diesem zwischen Hauptallee und Donaukanal gelegenen ehemaligen Augebiet entstanden im 19. Jahrhundert repräsentative Villen und teilweise bis heute bestehende Sportklubs.
Das Cottage wurde in Wien früher gern als Femininum und französisch – die Kottehsch – ausgesprochen und ist architektonisch vor allem durch die Häuser und Villen der Böcklinstraße sowie der Rustenschacherallee geprägt.
Ein um 1910 errichtetes Schulgebäude befindet sich an der Ecke Böcklinstraße und Josef-Gall-Gasse. Schräg gegenüber, im Haus Nummer 5 der Josef-Gall-Gasse , wohnte der Schüler Elias Canetti mit seiner Mutter und seinen beiden Brüdern.
An der Böcklinstraße befinden sich außerdem die denkmalgeschützten Bildhauerateliers der Akademie der bildenden Künste sowie direkt gegenüber die späthistoristischen Bauten von Friedrich Krombholz und Josef Schalberger.
Heimito von Doderer nahm in seinem 1963 erschienenen Roman Die Wasserfälle von Slunj auf das Pratercottage Bezug. Der Fabrikantensohn Robert Clayton soll in Wien ein 1877 geplantes neues Zweigwerk der englischen Maschinenfabrik Clayton & Powers leiten. Man siedelt sich im Pratercottage an: Die Villa der Claytons stand an der sogenannten »Prinzenallee«. Schräg gegenüber gab es auf der anderen Seite den "Bicycle-Club".
Ob es sich dabei um eine Referenz zum SV Schwarz-Blau handelt und was das Pratercottage noch alles zu bieten hat, erfährst Du nicht nur in der Literatur Doderers, sondern auch auf der Seite pratercottage.at